Sonntag, 25. November 2007

Eindrücke



Ich bin jetzt seit ca. 10 Tagen im Lande, und habe ungefähr eine Tonne an Eindrücken gesammelt.
Einige haben mich erstaunt, einige haben mich verwundert, andere haben mich belustigt und viele haben mich geschockt.

Fangen wir vorne an:
Erstaunen:
Indische Arbeitskraft kostet kein Geld, bzw. so wenig, dass es nicht ins Gewicht fällt...
Ein Beispiel. Das Vordach vom Hotel in Chennai ist undicht. Wenn es regnet, läuft das Wasser in die Lobby. In Deutschland wäre das Dach nach 2 Tagen repariert. Spätestens. Hier steht ein Hotelboy mit Wischer bereit, um alle 2 Minuten das Wasser aufzunehmen.
Naja. Und Mietwagen bekommt man hier eh immer nur mit Fahrer...
Verwunderung:
Sonntag war ich einkaufen. In einem kleinen Laden, konnte man sich Marken-Kleidung kaufen. An den Kleidungstücken hingen noch die Preisschilder für Europa und USA. Ein Poloshirt: 40€. Ich habe Rs 500 bezahlt: Ca. 8,50€

Belustigung:
Das Schloss von meinem Hotelzimmer war kaputt. Mit einem Wekzeugkoffer und 3 Minuten Zeit hätte ich das selber gemacht. Die 3 Hausmeister, die kamen, brauchten ca. 2 Stunden und hinterließen einen völlig kaputten Türramen ;-)
Schock:
Müll. Überall. Bergeweise; Würgereiz, wenn man über "Flüsse" geht - es stinkt bestialisch; Luftverschmutzung, so stark, dass eine brennende Zigarette wahrscheinlich ein Filter ist. Verkehr. Chaotisch, ineffizent, langsam.
Am meisten haben mich aber unsere Züge überrascht/geschockt. Anders als ich dachte, sind das Neufahrzeuge, von einem Indischen Unternehmen gebaut, mit einigen Zulieferteilen aus Deutschland;
diese Fahrzeuge würden in Deutschland so wie sie sind in die Schrottpresse fahren. Die Verarbeitung ist einfach miserabel



Mittwoch, 21. November 2007

Anfängerfehler

Kleine Anekdote am Rande: Abends bin ich Essen gegangen. Es gab ein Büffet. Unter Anderem gab es gebratene grüne Bohnen. Ich nehme eine Bohne, kaue und schlucke.

Und verwechselte dabei Bohnen mit Peperoni. Scharfen Peperoni. SEHR, SEHR, SEEEEHR scharfen Peperoni…

Wenn man etwas sehr, Sehr, SEHR Scharfes isst:
a) Kommt es zu krampfhaften Schluckauf (ca. 1-2mal/Sekunde)
b) Schießt einen das Wasser in die Augen, dass man nichts mehr sehen kann
c) Fängt die Nase zu Laufen… und zwar schlagartig und schnell
d) Brennt der Mund auch nach 2 Kugeln Eis und einem Obstsalad noch wie… wie… naja: Noch nie dagewesen
e) Gucken die Kollegen besorgt, bis man es erklärt hat. Danach ist man für den Rest des Abend der Depp

Naja. Anfängerfehler.

Chennai -> Mumbai

Indien ist relativ unflexibel. Oder zumindest die Indische Bürokratie: Ausländer mit Arbeitsvisum müssen sich innerhalb von 14 Tagen in Indien am Arbeitsort registrieren.
Leider sieht Indien nicht ein, dass man mitunter nicht nur dort arbeitet, wo man tatsächlich angestellt ist…

Naja. Ich bin in Mumbai angestellt, und sollte eigendlich in Chennai arbeiten (ca 1200km weit auseinander). Aber zum Registrieren musste ich jetzt leider nach Mumbai fliegen.

Zusammen mit einem Kollegen und seiner Frau machte ich mich also um 11:30 auf den Weg Richtung Flughafen. Um 11:40 viel dem Fahrer auf, dass er noch tanken musste, um 11:50 standen wir im Stau und um 12:15 ging unser Flugzeug. Ohne uns.

Gegen eine Umbuchungsgebühr von 200 Rupien (ca. 4€) sind wir dann mit dem Flugzeug 1 ½ Stunden später geflogen. Leider hatte das nur noch 1. Klasse-Plätze frei. Schade.


Und dann war ich die knapp 2 Stunden Flug tatsächlich nur mit Essen beschäftigt.





Samstag, 17. November 2007

Indien ist...


Einen Tag bin ich mittlerweile auf dem Subkontinent. Bzw. ziemlich genau 14 Stunden. Heute Nacht um 1 Uhr Ortszeit (20:30 MEZ) bin ich gelandet.
Die Einreisekontrollen waren schnell erledigt (Pass einscannen und gut) und nach einer weiteren halben Stunde hatte ich mein Gepäck und wurde mit einem Fahrer von Siemens















Hier hin gebracht. Mein Hotel. Das Deccan Plaza. Meine Wohnung für die nächsten paar Tage bis Wochen. Bis ich eine echte Wohnung habe.

Heute habe ich dann bis ungefähr 10 Uhr geschlafen und bin dann Frühstücken gegangen. Ich habe keine Ahnung, WAS es da gab, aber Fleisch war es nicht (Was ich allerdings nur aus der Serviertenbeschriftung „My 49 Reasons for being vegetarian“ geschlossen habe)
Es schmeckte auf jeden Fall interessant. Und scharf. Aber daran werde ich mich wohl gewöhnen…(müssen?)

Dann habe ich einfach mal aus Spaß einen Spaziergang gemacht. Ich glaube, das Klima hier wird mir die meisten Schwierigkeiten machen. 30° und geschätzte 90-95% Luftfeuchtigkeit… Und diese Jahreszeit heißt hier auch noch „the cold“ Ich weiß nicht, wie das im Sommer werden soll…

So. Und wie beschreibe ich jetzt Indien?

Also. Erstmal meine letzten Impressionen aus Deutschland.
(A24 bei Schwerin)


Und jetzt Indien:


Wenn ich weiß, was ich davon halten soll, werde ich mich melden…