Sonntag, 30. Dezember 2007

Schöner Artikel über meine Arbeit...

Wer mit Mumbais S-Bahnen fährt, riskiert sein Leben, bis September gab es schon 3000 Tote. Kein Wunder: Die Bahnen platzen aus allen Nähten, aus den Zügen hängen Menschentrauben. Jetzt gibt es die ersten Hightech-Züge aus Deutschland - doch Mumbai bleibt Mumbai.

[...]

Mumbais Züge sind Serienkiller. Im Jahr 2006 kamen 3933 Menschen bei den drei Mumbaier S-Bahnlinien zu Tode, wie die "Times of India" vorrechnete, bis September 2007 waren es knapp dreitausend Bahn-Opfer. Sie werden im Gedränge aus dem Zug gestossen, beim Trittbrettfahren von Strompfeilern geköpft oder, beim Überqueren der Gleise überfahren.

[...]

Immerhin gibt es jetzt die ersten drei modernen S-Bahn-Züge, die die Firma Siemens gebaut hat, 157 weitere sollen folgen. Meine Freundin Rajeena hat einen ausprobiert und ist begeistert- "Hightech, adaptiert auf Indiens Massen"

Den ganzen Artikel gibts hier: http://www.stern.de/politik/ausland/605071.html

Nur eine kleine Korrektur (jaja. Haarspalterei): Siemens baut diese Züge NICHT. Siemens liefert Antrieb und Zugsteuerung. Der Rest ist indische Eigenproduktion.


[Update am 29.Feb.08:

Der Artikel ist bei Stern.de nicht mehr Online. Unter http://wiesbaden.eins.de/article/2007/12/12/die-s-bahn-als-serienkiller giebt es noch eine Version ohne Absaetze...]

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Weihnachtsimpressionenen vom Mars

So. Jetzt wünsche ich an dieser Stelle allen:

(Auch wenns vorbei ist...) !!!Frohe Weihnachten!!!

Aus Unlust am Schreiben, hier nur ein paar Bilder.

Weihnachts-Mützen gehen überall gut. Auch, wenn man eigendlich Hindu oder Moslem ist...

Am 25. war ich ein bisschen am Strand spazieren. Schön hier. Da freut man sich doch aufs Schwimmen gehn! (Freut euch, dass man "Gestank" nicht fotografieren kann!)


Also. Guten Rutsch. Ich melde mich wieder!

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Musik

Musik in Indien ist ein bisschen merkwürdig. Um nicht zu sagen: Scheiße.

Die einzige Musik, die hier in den Chats steht (und dementsprechend auf MTV läuft) ist: Bollywood.
Kein Witz. Die schneiden hier die Szenen aus den Filmen und verkaufen die als „Musikvideos“.


Jetzt will aber gerade die Elite zeigen, dass sie ach so westlich ist. Ergo läuft in der Hotellobby seit Anfang Dezember eine Weihnachts-CD. Mit ca. 5 oder 6 Liedern. Tag und Nacht.

Den Vogel abgeschossen hat aber ein Kaufhaus. Nichtsahnend gehe ich in eine Umkleidekabine, um ein Hemd anzuprobieren… Und was höre ich da?
Modern Talking - „You’re my heart, You’re my soul“…

AAAAAaaaarrrggghhh. Fliege ich etwa 8000 Kilometer Richtung Osten um mich dann vom Bohlen terrorisieren zu lassen!?


Aber es gibt Hoffnung. Ich hab hier in Mumbai mein erstes Live-Konzert besucht. Zu Gast waren die "Scorpions". Es war zwar relativ wenig los, gerockt hat es trotzdem.


Freitag, 14. Dezember 2007

Mein Tag

So. Heute wird mal mein Tagesablauf veröffentlicht. Damit es hinterher nicht heißt, ich sei nur in Pakistan gewesen und hab mich in nem Al Qaida-Camp ausbilden lassen.

Los gehts morgens mit meinem Handywecker. Die erste Tagesaktion ist dann erstmal die Snooze-Taste suchen.
Ich bin immer noch nicht zu einem freudigen Frühaufsteher geworden. Und selbst 8 Uhr erscheint mir unmenschlich.

Um halb neun sitzte ich trotzdem am Frühstückstisch. Auf dem Weg dahin muss ich gefühlte 100 mal „Good Morning Sir! How are you!?“ GRINS beantworten.
Dann gibt’s erstmal Kaffee. Leider ist Kaffee in Indien ein Bodensee-Getränk (man kann bis zum Boden seh’n). Deswegen bin ich trotz 3-4 Tassen wohl auf Koffein-Entzug.

Naja. Um 9 steht der Fahrer vor der Tür, der mich und meine Kollegen in die „EMU Carshed Kandivali“ bringt - eben zur Arbeit.

Ok. Schön wärs.

Eher so:


20km in mindestens einer Stunde. Manchmal auch 1 1/2.
Da bin ich dann in dem dichtbevölkersten Teil von Mumbai. Selbst hervorragend organisierte Infrastruktur würde hier an ihre Grenzen stoßen. Keine Überraschung: Hier ist nichts organisiert.


Auf der Arbeit ist dann erstmal schwitzen angesagt. Die Züge sind heiß und stickig, dunkel und stinken. Toller Arbeitsplatz. Dafür funktioniert aber dann auch nichts beim ersten Versuch. Und dann kann man schön tief reinkrabbeln und Fehler suchen!

Um zwei gibt’s dann Mittag. Mein persönliches Tageshighlight: Selbst für ein richtig gutes Schlemmermenü zahlt man maximal 2€.

Dann geht’s weiter. Häufig bis weit nach 8. Und der Rückweg dauert meist länger als die Hinfahrt. So bin ich oft nicht vor 10 im Hotel. Eine Dusche, vielleicht Abendessen und dann ist der Tag auch schon vorbei…
Das Ganze läuft so an 6 Tagen in der Woche. Am Wochenende (ergo dem einen freien Tag) folgt dann in der Regel ein reines Entspannungsprogramm. Drüber bald mehr.


Ach ja! Schöne Adventszeit!

Sonntag, 25. November 2007

Eindrücke



Ich bin jetzt seit ca. 10 Tagen im Lande, und habe ungefähr eine Tonne an Eindrücken gesammelt.
Einige haben mich erstaunt, einige haben mich verwundert, andere haben mich belustigt und viele haben mich geschockt.

Fangen wir vorne an:
Erstaunen:
Indische Arbeitskraft kostet kein Geld, bzw. so wenig, dass es nicht ins Gewicht fällt...
Ein Beispiel. Das Vordach vom Hotel in Chennai ist undicht. Wenn es regnet, läuft das Wasser in die Lobby. In Deutschland wäre das Dach nach 2 Tagen repariert. Spätestens. Hier steht ein Hotelboy mit Wischer bereit, um alle 2 Minuten das Wasser aufzunehmen.
Naja. Und Mietwagen bekommt man hier eh immer nur mit Fahrer...
Verwunderung:
Sonntag war ich einkaufen. In einem kleinen Laden, konnte man sich Marken-Kleidung kaufen. An den Kleidungstücken hingen noch die Preisschilder für Europa und USA. Ein Poloshirt: 40€. Ich habe Rs 500 bezahlt: Ca. 8,50€

Belustigung:
Das Schloss von meinem Hotelzimmer war kaputt. Mit einem Wekzeugkoffer und 3 Minuten Zeit hätte ich das selber gemacht. Die 3 Hausmeister, die kamen, brauchten ca. 2 Stunden und hinterließen einen völlig kaputten Türramen ;-)
Schock:
Müll. Überall. Bergeweise; Würgereiz, wenn man über "Flüsse" geht - es stinkt bestialisch; Luftverschmutzung, so stark, dass eine brennende Zigarette wahrscheinlich ein Filter ist. Verkehr. Chaotisch, ineffizent, langsam.
Am meisten haben mich aber unsere Züge überrascht/geschockt. Anders als ich dachte, sind das Neufahrzeuge, von einem Indischen Unternehmen gebaut, mit einigen Zulieferteilen aus Deutschland;
diese Fahrzeuge würden in Deutschland so wie sie sind in die Schrottpresse fahren. Die Verarbeitung ist einfach miserabel



Mittwoch, 21. November 2007

Anfängerfehler

Kleine Anekdote am Rande: Abends bin ich Essen gegangen. Es gab ein Büffet. Unter Anderem gab es gebratene grüne Bohnen. Ich nehme eine Bohne, kaue und schlucke.

Und verwechselte dabei Bohnen mit Peperoni. Scharfen Peperoni. SEHR, SEHR, SEEEEHR scharfen Peperoni…

Wenn man etwas sehr, Sehr, SEHR Scharfes isst:
a) Kommt es zu krampfhaften Schluckauf (ca. 1-2mal/Sekunde)
b) Schießt einen das Wasser in die Augen, dass man nichts mehr sehen kann
c) Fängt die Nase zu Laufen… und zwar schlagartig und schnell
d) Brennt der Mund auch nach 2 Kugeln Eis und einem Obstsalad noch wie… wie… naja: Noch nie dagewesen
e) Gucken die Kollegen besorgt, bis man es erklärt hat. Danach ist man für den Rest des Abend der Depp

Naja. Anfängerfehler.

Chennai -> Mumbai

Indien ist relativ unflexibel. Oder zumindest die Indische Bürokratie: Ausländer mit Arbeitsvisum müssen sich innerhalb von 14 Tagen in Indien am Arbeitsort registrieren.
Leider sieht Indien nicht ein, dass man mitunter nicht nur dort arbeitet, wo man tatsächlich angestellt ist…

Naja. Ich bin in Mumbai angestellt, und sollte eigendlich in Chennai arbeiten (ca 1200km weit auseinander). Aber zum Registrieren musste ich jetzt leider nach Mumbai fliegen.

Zusammen mit einem Kollegen und seiner Frau machte ich mich also um 11:30 auf den Weg Richtung Flughafen. Um 11:40 viel dem Fahrer auf, dass er noch tanken musste, um 11:50 standen wir im Stau und um 12:15 ging unser Flugzeug. Ohne uns.

Gegen eine Umbuchungsgebühr von 200 Rupien (ca. 4€) sind wir dann mit dem Flugzeug 1 ½ Stunden später geflogen. Leider hatte das nur noch 1. Klasse-Plätze frei. Schade.


Und dann war ich die knapp 2 Stunden Flug tatsächlich nur mit Essen beschäftigt.





Samstag, 17. November 2007

Indien ist...


Einen Tag bin ich mittlerweile auf dem Subkontinent. Bzw. ziemlich genau 14 Stunden. Heute Nacht um 1 Uhr Ortszeit (20:30 MEZ) bin ich gelandet.
Die Einreisekontrollen waren schnell erledigt (Pass einscannen und gut) und nach einer weiteren halben Stunde hatte ich mein Gepäck und wurde mit einem Fahrer von Siemens















Hier hin gebracht. Mein Hotel. Das Deccan Plaza. Meine Wohnung für die nächsten paar Tage bis Wochen. Bis ich eine echte Wohnung habe.

Heute habe ich dann bis ungefähr 10 Uhr geschlafen und bin dann Frühstücken gegangen. Ich habe keine Ahnung, WAS es da gab, aber Fleisch war es nicht (Was ich allerdings nur aus der Serviertenbeschriftung „My 49 Reasons for being vegetarian“ geschlossen habe)
Es schmeckte auf jeden Fall interessant. Und scharf. Aber daran werde ich mich wohl gewöhnen…(müssen?)

Dann habe ich einfach mal aus Spaß einen Spaziergang gemacht. Ich glaube, das Klima hier wird mir die meisten Schwierigkeiten machen. 30° und geschätzte 90-95% Luftfeuchtigkeit… Und diese Jahreszeit heißt hier auch noch „the cold“ Ich weiß nicht, wie das im Sommer werden soll…

So. Und wie beschreibe ich jetzt Indien?

Also. Erstmal meine letzten Impressionen aus Deutschland.
(A24 bei Schwerin)


Und jetzt Indien:


Wenn ich weiß, was ich davon halten soll, werde ich mich melden…

Freitag, 26. Oktober 2007

Daniel hat jetzt auch nen Blog!

Der Daniel - das bin ich - hat jetzt auch nen Blog.
Zum einen, weil sowas total 'in' ist, und ich selbstverständlich jeeeeden Trend mitmachen muss,
zum zweiten, weil Ich gerne alle meine Freunde - das bist zum Beispiel du - über mein Leben informieren möchte
und zum dritten weil ich jetzt (endlich) auch mal was zu erzählen habe!

Mein lieber Arbeitgeber hat mir nämlich mitgeteilt, dass ich total drigend gebraucht werde. Aber nicht in Erlangen, Nürnberg oder Berlin, sondern genau hier





























Mumbai, ehemals Bombay, in Indien.

Los gehts heute in genau 3 Wochen. Bis dahin werde ich meine Wohnung in Erlangen auflösen und nochmal ein wenig durch Deutschland schlendern um hier oder dort noch einmal vorbei zu schaun.